Veranstaltungen
Finissage mit Uraufführung „Allos Makar“
Kokoschka Museum Pöchlarn
Im Rahmen der Finissage der Ausstellung „Oskar Kokoschka. Stürmische Jahre in Berlin“ im Kokoschka Museum Pöchlarn findet die Uraufführung der Kantate „Allos Makar“ statt. Die Vertonung von Kokoschkas gleichnamiger Dichtung aus dem Jahr 1913, deren Titel im Griechischen soviel wie „Anders ist glücklich“ bedeutet, stammt vom Komponisten und ehemaligen Pöchlarner Musikschuldirektor Gerhart Banco (*1926). Das vor 50 Jahren entstandene Auftragswerk über die leidenschaftlich-zerstörerische Liebe zwischen Oskar Kokoschka und Alma Mahler wird an diesem Abend erstmals vollständig mit Solist:innen und einem Herrenquartett aus dem Wiener Staatsopernchor aufgeführt. Zu Kokoschkas Gedicht „Allos Makar“, einem Anagramm der Vornamen der beiden Liebenden, entstand 1914 ein Lithografie-Zyklus, der die schwierige Liebesbeziehung auch bildlich verdeutlicht.
Allos Makar
Komposition: Gerhart Banco
Musikalische Leitung und Klavier: Karl Schweiger
Wilma Maller, Sopran (Makar)
Panajotis Pratsos, Bariton (Allos)
Hans-Jörg Gaugelhofer, 1. Tenor
Daniel Lökös, 2. Tenor
Konrad Huber, 1. Bass
Jaroslav Pehal, 2. Bass
Mitglieder des Wiener Staatsopernchores und der Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor
Programm
Begrüßung: Helene Bergner
Einführung zu „Allos Makar“: Anna Stuhlpfarrer
Ausklang bei Brot und Wein

Lange Nacht der Museen
Kokoschka Museum Pöchlarn
Filmpräsentationen, Blitzführungen sowie Brot & Wein
Das Kokoschka Museum Pöchlarn nimmt an der Langen Nacht der Museen teil. Unter anderem werden der Trickfilm „I’m OK“ von Elizabeth Hobbs und Gloria Benedikts Film zum Tanztheater „Kokoschkas Puppe“ gezeigt. Im stimmungsvollen Hof des Museums laden wir zu Brot und Wein.

OSKAR KOKOSCHKA. Stürmische Jahre in Berlin
Kokoschka Museum Pöchlarn
Oskar Kokoschka. Stürmische Jahre in Berlin
Die Ausstellung „Oskar Kokoschka. Stürmische Jahre in Berlin“ widmet sich Oskar Kokoschkas (1886–1980) Arbeiten für die Berliner Zeitschrift Der Sturm, einem wichtigen Künstlernetzwerk der europäischen Avantgarde. Kokoschkas Porträtzeichnungen, die erstmals hier veröffentlichten Blätter seines Dramas „Mörder, Hoffnung der Frauen“ sowie die Darstellungen aus der Welt des Zirkus und Varietés hatten wesentlichen Anteil am künstlerischen Durchbruch Kokoschkas und zeigen parallel dazu die vielfältige Kunst- und
Kulturszene Berlins der 1910er–Jahre.
Kokoschka im Dialog
Oskar Kokoschkas explizite Darstellungen von Femiziden und struktureller patriarchaler Gewalt sind von erschreckender Aktualität. Seine radikale Formensprache in Malerei und Grafik fasziniert Kunstschaffende seit vielen Generationen, wie auch das Ausstellungsprojekt „Kokoschka im Dialog“ mit Studierenden der Abteilung für Malerei und Animationsfilm der Universität für angewandte Kunst Wien zeigt.
50 Jahre Oskar Kokoschka Dokumentation Pöchlarn
Anlässlich des Jubiläums werden zudem die Entstehung und wechselvolle Geschichte der Forschungseinrichtung und des Ausstellungsbetriebs im Geburtshaus Oskar Kokoschkas in Pöchlarn näher beleuchtet.
Kuratorin: Anna Stuhlpfarrer
Programm
Begrüßung
Helene Bergner, Vorsitzende der Oskar Kokoschka Dokumentation Pöchlarn
50 Jahre Oskar Kokoschka Dokumentation Pöchlarn
Bernadette Reinhold, Universität für angewandte Kunst Wien
Grußworte
Barbara Kainz, Bürgermeisterin der Stadt Pöchlarn
Zur Ausstellung
Anna Stuhlpfarrer, Kuratorin
Lesung: Oskar Kokoschka – Die Träumenden Knaben
Ursula Strauss
Ausstellungseröffnung
Silke Dammerer, Abgeordnete zum NÖ Landtag
Musik: Michael Strauß und Charly Schweiger

Bernadette Reinhold
Oskar Kokoschka und Österreich
Kokoschka Museum Pöchlarn
Kokoschka und Österreich: Das ist eine Geschichte von Kränkung und Bewunderung, von Heimat- und Hassliebe, politischer Vereinnahmung und Opportunismus, ein Parcours durch die Kunst und die politische Geschichte des 20. Jahrhunderts sowie die wechselvolle Biographie eines faszinierenden Künstlers.
Am Anfang der internationalen Karriere Oskar Kokoschkas (1886–1980) standen legendäre Skandale in Wien, die ihn sowohl zum ewigen Enfant terrible als auch zum „Opfer“ österreichischer Kulturpolitik machten. Sein ambivalentes Verhältnis, seine Hassliebe zu Österreich zieht sich trotz wechselnder Staatsbürgerschaften wie ein roter Faden durch das Leben und Werk dieses explizit politischen Künstlers. Als engagierter Antifaschist, von den Nationalsozialisten als „entartet“ diffamiert, in Prag ab 1934 und später im englischen Exil und bis tief in die Nachkriegszeit hinein war er stets mit „tausend Fasern“ mit seiner alten Heimat verbunden. Seine politische Instrumentalisierung als „großer Österreicher“ schon im Austrofaschismus, das geringe Engagement, ihn nach 1945 zurückzuholen, aber auch die opportunistischen Verflechtungen mit ehemaligen Nationalsozialisten liefern ein differenziertes Bild des Altmeisters der Moderne.
Bernadette Reinhold, Oskar Kokoschka und Österreich
Wien/Köln: Böhlau Verlag 2023
ISBN: 978-3-205-21588-2
340 Seiten, Paperback, mit 60 farbigen und s/w-Abbildungen

Führung mit der Kuratorin Anna Stuhlpfarrer
Kokoschka Museum Pöchlarn